Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907)

Paula Modersohn-Becker war eine deutsche Malerin und Pionierin des frühen Expressionismus.

Sie wird am 8. Februar 1876 als Minna Hermine Paula Becker in Dresden geboren. Berufliche Gründe des Vaters veranlassen die Familie 1888 zu einem Umzug nach Bremen. Mütterlicherseits hat Paula Modersohn-Becker schon früh Kontakte in Bremer intellektuelle Kreise.

Nur auf Drängen ihres Vaters besucht Paula Becker von 1893 bis 1895 ein Lehrerinnen-Seminar in Bremen. Als Entgegenkommen bezahlt er ihr privaten Malunterricht bei dem Maler Bernhard Wiegandt. Aus dieser Zeit stammt ihr erstes Selbstporträt, das auf 1893 datiert wird.

Es lassen sich Förderer finden, die das Talent von Paula Modersohn-Becker zu schätzen wissen

Durch finanzielle Unterstützung ihrer Familie mütterlicherseits erhält sie nach bestandenem Lehrerinnen-Examen privaten Zeichenunterricht in Berlin. 1998 zieht die Künstlerin in die Künstlerkolonie Worpswede, einem Dorf bei Bremen und nimmt Unterricht bei Fritz Mackensen. Im Umfeld von Fritz Mackensen, Fritz Overbeck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler lernt sie Otto Modersohn kennen, den sie am 25. Mai 1901 heiratet.

1900 reist Paula Modersohn-Becker auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen nach Paris. Bis 1907 werden weitere längere Aufenthalte folgen. Während im Deutschen Reich Frauen der Zutritt an Kunsthochschulen verwehrt ist, gibt es in Paris akademische Malklassen für Frauen. Sie studiert an der Akademie Colarossi und an der École des Beaux-Arts und hält regen Kontakt zur künstlerischen Avantgarde. Besonders begeistert ist sie von Cézanne und Gauguin.

Gestorben als junge Mutter

Am 2. November 1907 bringt sie ihre Tochter Mathilde in Worpswede zur Welt und stirbt am 20. November 1907 an einer Embolie im Wochenbett. Ihr Werk umfasst geschätzte 750 Gemälde, 1000 Zeichnungen und 13 Radierungen. Neben Kinderbildnissen, Darstellungen des bäuerlichen Lebens in Worpswede und Stillleben, spiegelt sich ihre persönliche Entwicklung auch in zahlreichen Selbstporträts wider. Ungewöhnlich für die Zeit sind ihre Selbstbildnisse als Ganzkörperdarstellungen und oft als Halbakt. Zu Lebzeiten hat sie nur fünf Bilder verkauft und ihr Traum, als Frau und Malerin eigenständig zu leben, hat sich nicht erfüllt.


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