(AM) Geboren am 28. Juli 1909 in einfachen Verhältnissen, wusste Anna Magdalene „Aenne“ Burda schon frühzeitig, dass sie dieser Armut entkommen will. Sie setzt den Besuch einer höheren, kostenpflichtigen Schule bei ihren Eltern durch und erlernt später einen kaufmännischen Beruf.
Sie lernt den Sohn eines Druckers kennen, Dr. Franz Burda. Auch er will nach oben und gibt Aenne Burda die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs. Nach der Heirat richtet man sich ein gemeinsames Leben ein, sie kümmert sich um Haushalt und Kinder und er baut die Druckerei zu einem florierenden Unternehmen aus.
Als eine der zahlreichen Geliebten ihres Mannes ein Kind zur Welt bringt, bekommt die heile Welt Risse. Als Aenne erfährt, dass ihr Mann seiner Geliebten einen kleinen Modeverlag geschenkt hat, setzt sie ihm die Pistole auf die Brust. Franz überschreibt ihr den Verlag und so kann eine Karriere starten, die für diese Zeit absolut untypisch war.
Im Januar 1950 erscheint die erste „Burda Moden“. Aenne Burda hat die bereits erfundenen Schnittbögen massentauglich und für jeden anwendbar gemacht. Die modisch regelrecht ausgehungerten Frauen konnten sich nun auf der Grundlage dieser Zeitschrift modische Mode selbst schneidern. Aenne Burda überwindet die Anfangsschwierigkeiten, erkämpft sich Anerkennung und schließlich auch internationalen Erfolg. Sie entwickelt Sonderhefte, einzelne Schnittmuster, kauft kleine Konkurrenten auf und steigert die Umsatzzahlen kontinuierlich. 1987 erscheint „Burda Moden“ erstmalig in der Sowjetunion – mitten in Zeiten des kalten Krieges. Welch ein Erfolg!
Aenne Burda ist das Vorzeigebeispiel einer zielstrebigen Frau, die sich aus kleinen Verhältnissen emporgearbeitet hat, eine Unternehmerin, die wagemutig ihr Ziel verfolgte und den daraus entstehenden Erfolg auch in vollen Zügen genießen konnte.
Erst mit 85 Jahren zieht sich Aenne Burda aus dem Geschäftsleben zurück und stirbt am 3.11.2005 mit 96 Jahren.
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