Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916)

Marie von Ebner-Eschenbach wurde als Gräfin Marie von Dubsky geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend mit ihrer Familie auf Schloss Zdislawitz. Sie hatte sechs Geschwister und musste schon früh den Tod ihrer Mutter verkraften. Die Frau aus Mähren konnte ein gutes Verhältnis zur Stiefmutter aufbauen, bis sie diese im Alter von sieben Jahren verlor. Ihr Vater heiratete erneut und das literarische Talent wurde von der neuen Stiefmutter schnell erkannt. Marie von Ebner-Eschenbach genoss eine Erziehung frei von autoritären Regeln und verbrachte ihre Kindheit zum Großteil in der Bibliothek der Großmutter. Als Adlige konnte sie die Zustände in der Gesellschaft gut einschätzen und die Zusammenhänge zwischen Staat und Wirtschaft überblicken. Sie schilderte die Aristokratie und betrat damit ein vollkommen neues Gebiet der Poesie. Die Frau heiratete im Alter von 18 Jahren ihren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, die Ehe blieb kinderlos. Ihr Mann war als Professor für Physik und Chemie in Wien tätig und sorgte dafür, dass das Paar später nach Wien zog. In ihrer Freizeit sammelte sie Uhren und ergriff später den Beruf der Uhrmacherin. 


 

Der Erfolg kam spät

 

Anfangs verfasste sie viele Dramen, doch damit konnte sie keine nachhaltigen Erfolge erzielen. Später wechselte sie das Genre und konnte mit ersten Kurzromanen Bekanntheit erlangen. Im Jahr 1880 gelang ihr mit "Lotti die Uhrmacherin" endgültig der Durchbruch. Die Verlage rannten ihr die Türen ein und wollten ihre neuen Werke veröffentlichen. Sie schrieb ihre Werke nicht zur Finanzierung des Lebensunterhalts. Sie wollte die Zeit verändern und den Menschen zum Umdenken bewegen. Der Humanismus wurde gefördert und der menschliche Anstand war nicht mehr wichtig. Sie setzte sich immer wieder gegen den Antisemitismus ein und siedelte Später nach Italien über. Die Universität Wien verlieh ihr einen Ehrendoktortitel und lies nach ihrem Tod eine Gedenktafel anfertigen.


Zitate von Marie von Ebner-Eschenbach

Nicht jene, die streiten sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.

Wenn die, die uns nachfolgten, uns nicht mehr erreichen können, schwören sie darauf, dass wir uns verirrt haben.

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit. 


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