Vom Glück der Fantasie
Fantasie wird häufig mit Kindern oder mit Kunstschaffenden in Verbindung gebracht. Sie ist eine Fähigkeit, nach der im Alltag selten gefragt wird. Fantasie ist eng mit Kreativität verknüpft und gilt als Vorstellungskraft, mit der innere Bilder erzeugt werden, die nicht der Realität entsprechen.
Nach modernsten Erkenntnissen gibt es nicht die eine Realität, jedes Individuum betrachtet die Welt durch seine eigenen Augen. Es existieren gleichzeitig verschiedene Realitäten.
In unserer Welt zählen Bilder oft nicht mehr so viel wie Zahlen oder mathematische Zusammenhänge. Das ist besonders den Algorithmen geschuldet, die keinen Spielraum zum Denken oder zum Fantasieren lassen. Dabei hat selbst der geniale Albert Einstein die Fantasie zu schätzen gewusst:
„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
Wer über eine rege Fantasie verfügt, kann ihre zahlreichen Vorteile genießen.
Fantasie steigert die Glücksgefühle
Gefühle entstehen durch Hormone. Die Fähigkeit, sich schöne Situationen oder Orte auszumalen, führt zu einer erhöhten Produktion der Glückshormone im menschlichen Gehirn.
Fantasie fördert den Stressabbau
Wer mit seiner Fantasie in der Lage ist, schöne und beruhigende Bilder im Gehirn zu produzieren, kann eine Pause vom Stress erreichen. Besonders Traumreisen eignen sich sehr gut, um in belastenden Situationen zur Ruhe zu finden.
Innovationen sind keine Wiederholungen von alten Denkmustern. Nur kreative Köpfe können aus den Erfahrungen und Wahrnehmungen, über die sie bewusst oder unbewusst verfügen, neue Ideen schmieden. Fantasie ist also auch in der beruflichen und gesellschaftlichen Umwelt ein wahrer Segen.
Fantasie fördert Empathie
Um andere Menschen wirklich zu verstehen, muss man sich Denkmuster, Empfindungen und Verhaltensweisen vorstellen können, die nicht die eigenen sind. Wer nur bis zu den Grenzen seines eigenen Horizonts denkt, kann sich nur schwer in andere hineinfühlen.
Fantasie ist damit eine Fähigkeit, die im Privatleben, im Beruf und im öffentlichen Leben von großer Bedeutung ist.
Es scheint, als sei Fantasie zur Mangelware in unserer Gesellschaft geworden. Oft wird sie mit einem negativen Beigeschmack betrachtet, wer anders denkt, wird zum Fantasten. Spott ist eine häufige Reaktion auf Fantasie. Dabei vergessen wir zu schnell, dass alles, was uns heute umgibt, einst von Fantasten entwickelt wurde. Nicht alle Innovationen sind langfristig gut, aber sie sind wichtig für Wachstum und Entwicklung.
Wer der Fantasie im eigenen Leben mehr Raum geben will, kann die folgenden Tipps testen, um der eigenen Fantasie auf die Sprünge zu helfen.
1. Sich das Leben ausmalen
Jeder Mensch hat Ziele. Diese Ziele können leichter erreicht werden, wenn es innere Bilder gibt, die die Ziele beinhalten. Wer sich beispielsweise eine Weltreise wünscht, kann schon einmal in Gedanken beschreiben, wie er sich bei der Abfahrt oder nach der ersten Woche fühlt. Leichter wird es, wenn ein Bild mit Farbe und Papier gestaltet wird. Hierfür muss niemand zeichnen oder malen können. Das Kunstwerk muss niemand sehen. Wer seine Ziele in der Fantasie schon erreicht hat, gewinnt Motivation und Selbstvertrauen.
2. Collagen
Alte Zeitschriften sind wahre Quellen für Fantasie. Die geordneten Artikel mit Headlines und Fotos werden auseinandergenommen und ganz neu zusammengesetzt. Das Thema der Collage entsteht meist beim Handeln selbst. Einfach alles herausschneiden oder -reißen, was ins Auge sticht. Anschließend mit Klebestift auf einem A3-Bogen neu arrangieren. Oft entstehen dabei ansehnliche Dekorationen. Das Titelbild dieses Artikels ist eine Collage und in der oben beschriebenen Technik entstanden.
3. Brainstorming
Wer mit einem Thema in einer Sackgasse gelandet ist, kann sich durch Brainstorming befreien. Einfach alle Begriffe aufschreiben, die im Gehirn auftauchen. Dabei müssen sie nicht zum Thema passen. Über Nacht bleibt die Sammlung liegen und vielleicht lassen sich daraus am nächsten Tag neue Lösungsansätze erkennen. Brainstorming ist die häufigste Methode bei beruflichen Fragen.
Unter den Frauen, die wir hier vorstellen, zählen
Astrid Lindgren und
Frida Kahlo sicher zu denen mit viel Fantasie. Aber auch
Agatha Christie oder
Magda Fox hätten ohne Fantasie keine Krimiidee gehabt. Der Fantasie von
Aenne Burda verdanken wir Schnittmuster wie wir sie kennen und die Vision von
Emmeline Pankhurst basiert auf der Fantasie, die zu Innovationen geführt hat. Wenn wir durch die Biografien bedeutender Vorreiterinnen, Künstlerinnen, Unternehmerinnen und anderer Frauen stöbern, werden immer auf Fantasie stoßen.