Hedy Lamarr (1914 - 1994)

Als Skriptgirl lernte sie in einem Wiener Filmatelier die Branche kennen und bekam schon 1930 ihre erste Nebenrolle in einer filmischen Romanze. Ein Jahr später spielte sie an der Seite des ebenfalls aufstrebenden Jungstars Peter Lorre in „Die Koffer des Herren O.F.“ die weibliche Hauptrolle. Wiederum drei Filme und zwei Jahre später setzte Hedwig Kiesler alles auf eine Karte und schockierte die Kinogänger im Film „Ekstase“ mit nackten Tatsachen. Nun kam keiner mehr an ihr vorbei, was die Eltern jedoch bewog, Hedwig erst einmal zur Ehe mit dem reichen Wiener Industriellen Fritz Mandl zu bewegen. Aus dieser Ehe brach sie 1937 über London mit der anschließenden Überfahrt nach Amerika aus. Unter dem Namen Hedy Lamarr begann 1938 ihre zwanzigjährige Hollywoodkarriere. Schnell wurde Hedy zum Inbegriff der weiblichen Schönheit und Ihr Stil von den amerikanischen Frauen millionenfach kopiert. 

Es schlummerte jedoch weitaus Größeres in ihr. Gemeinsam mit dem Multitalent Georg Antheil entwickelte sie eine 1942 patentierte Funkfernsteuerung für Torpedos, die erst 20 Jahre später in einer weiterentwickelten Version von der US-Navy verwendet wurde. 1997, drei Jahre vor ihrem Tod, erhielt sie den Pioneer Award der Electronic Frontier Foundation und 2014 wurde sie in die Ruhmeshalle der National Inventors aufgenommen. Spät erinnerte man sich in Europa an die ungewöhnliche Frau, die ihrer Zeit stets weit voraus war. Der 09. November, Hedy Lamarrs Geburtstag, ist im deutschsprachigen Raum der Tag der Erfinder. Mit dem Hedy Lamarr-Award für Innovation werden seit 2017 die Leistungen herausragender Frauen gewürdigt.