Irmgard Keun (1905-1982)

 

Die Werke dieser Schriftstellerin zeichnen sich dadurch aus, dass ihren Protagonistinnen immer ein gleiches Ziel vor Augen ist: Die Freiheit.

Nachdem sie 1931 und 32 mit ihrer Heldin Gilgi und dem kunstseidenen Mädchen große Erfolge erzielte, unterbrachen die Nazis 1933 ihre Karriere, indem sie ihre Bücher beschlagnahmten und Irmgard Keun „antideutsche“ Tendenzen unterstellte. 

Irmgard Keun wurde literarisch zuerst unterschätzt und der reinen Unterhaltung zugeordnet. Die Nazis nannten ihre Bücher "Asphaltliteratur". Erst viel später erkannte man sie als eine Vertreterin der neuen Sachlichkeit.

Zwischen 1935 und 1940 lebte sie im Exil. Sie kehrte mit falschen Papieren zurück. Bis 1945 lebte sie unter dem Namen Charlotte Tralow in Deutschland, nachdem im Daily Telegraph fälschlicherweise über ihren Suizid berichtet worden war.

Irmgard Keun konnte nicht mehr an ihre alten Erfolge anknüpfen. Die Bücher und Projekte, die sie nach 1950 entwickelte, ließen sich nicht verkaufen. Das Erlebte überforderte sie stark. Sie verarmte und entwickelte einen Hang zum Alkoholmissbrauch. 1966 wurde sie schließlich entmündigt und lebte bis 1972 im Landeskrankenhaus Bonn in der psychiatrischen Abteilung. Erst in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde sie neu entdeckt. 1979 kam es zu Neuauflagen ihrer Werke. Dadurch besserten sich ihre psychische und ihre wirtschaftliche Situation. Irmgard Keun gehört seitdem wieder zu den wichtigen Vertreterinnen der neuen Sachlichkeit wie etwa Marieluise Fleißer.

Irmgard Keun war Mutter einer Tochter, deren Vater sie jedoch nicht preisgab. Mehr von Irmgard Keun lesen oder hören? Hier klicken

„Ich will schreiben wie Film, denn so ist mein Leben und wird noch mehr so sein.“ Irmgard Keun

  

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