Motoko Hani war die erste Journalistin in Japan. Zu ihrem Lebenswerk gehören auch die Frauenzeitschrift Fujin no tomo (Frauenfreundin)- Die Zeitschrift hat eine lange Tradition (1906 – 1957) begründen können. Außerdem gründete sie mit ihrem Mann die private, Koedukative Schule Jiyū Gakuen. In dieser Schule wurden neben theoretischen Kenntnissen auch praktische Fertigkeiten vermittelt. | |
Bildungsdefizite störten die priviligierte Motoko HaniMotoko war Mitglied der ersten Abschlussklasse der Tokyo First Higher Girls' School und die erste weibliche Zeitungsreporterin Japans. Bildung für Frauen und Mädchen standen für sie ganz vorn. Obwohl sie aus einer angesehenen Samurai-Familie stammte, konnte sie die damit verbundenen Privilegien nicht genießen. Eher war sie verärgert wegen der Bildungsdefizite, die sie sowohl bei ihren Großeltern als auch bei ihren Eltern sah. Ihre Vision war, die japanische Gesellschaft mitzugestalten und vor allem die Rolle der Frau zu verändern. Bildung war für die junge Motoko der Schlüssel zu Freiheit und Selbstbestimmung. Ihr eigener Ehrgeiz wurde 1884 mit einer akademischen Auszeichnung des japanischen Bildungsministeriums belohnt. | |
| Bildung für Frauen und Mädchen als ZielMotoko lebte in einer Zeit, in der Schulbildung über die Grundschule hinaus nur für 16 Prozent der Mädchen möglich war. Ihre eigene Bildung finanzierte sie über einen Job als Redakteurin – als Bezahlung erhielt sie die Studiengebühren, die Miete für das Wohnheim und die Kosten für die Verpflegung erstattet. So konnte sie sich ein Leben ohne ihre Familie in Tokio leisten. Sie hatte Glück, dass der Direktor der gewählten Schule, Iwamoto, gleichzeitig Herausgeber eines Magazins war und ihr diesen intelligenten Schachzug ermöglichen konnte. Nachdem sie die Schule verlassen hatte, arbeitete sie in ihrer Heimat als Grundschullehrerin, doch sie war derart unzufrieden, dass sie so schnell wie möglich nach Tokio zurückkehrte. Sie nahm eine Stelle im Haushalt einer Medizinerfamilie an. |
Einen wichtigen Einfluss auf ihren Durchbruch hatte ihre zweite Ehe, in der sie sich als gleichberechtigte Partnerin etablierte. Nach einer kurzen, missglückten ersten Ehe heiratete sie Yoshikazu Hani. Hierbei handelte es sich um eine kluge Partnerwahl, denn ihr Mann war wie sie im Kulturbereich tätig. Die beiden vertraten die gleichen Werte und wollten aus der traditionellen japanischen Gesellschaft eine gleichberechtigte Kultur mit Bildungschancen und politischer Teilhabe für alle Bürger werden sehen. Im Rahmen publizistischer Tätigkeiten arbeitete das Paar an der Realisierung einer „Alltagsbildung“ besonders für Mädchen und Frauen. Motoko Hanis Ziel war nicht, politische Umstürze vorzubereiten, oder Gesetze zu verändern. Sie glaubte daran, dass Frauen sich selbst verändern können, ihr eigenes Leben umgestalten können, wenn sie die notwendige Bildung dafür erhalten. Aus diesem Grund war ihr Magazin nicht intellektuell, sondern sehr handfest. Fujin no tomo (Frauenfreundin) sollte mit seinen Artikeln und Berichten dazu verhelfen, dass Frauen sich innerhalb der Familie veränderten. Aus dieser Veränderung heraus erhoffte Motoko sich dann die gesellschaftliche Wandlung.
Uns modernen Europäerinnen und Europäern hat sie Kakebo hinterlassen. Kakebo bedeutet nicht anderes als Haushaltsbuch. Das Buch, dass sie 1904 in Japan veröffentlichte, hat den englischen Titel: Kakebo: The Art of Saving: Discover the Magic of Japanese Domestic Accounting.
Aktuell erlebt Kakebo einen Boom in Deutschland. Es gibt Kakebo Apps, Kakebo Vorlagen, Kakebo für Studenten, für Manager und für ganz normale Menschen. Einige versprechen mit Kakebo 30 Prozent Ersparnis bei den täglichen Ausgaben. Wer mit Kakebo Erfahrungen gemacht hat, bestätigt zumindest, dass das Ausgabeverhalten bewusster und damit kritischer erfolgt. Die japanische Methode ist nicht nur dazu da, durch Kakebo 30 oder mehr Prozent des eigenen Geldes zu sparen. Vielmehr geht es um die Alltagsbildung, die Motoko Hani am Herzen lag. Sparen bedeutet nicht, Ausgaben einfach wegzulassen. Sinnvolles Sparen basiert auf klugen Entscheidungen und auf Wissen. Wer sich in Motokos Gedankenwelt hineinversetzen will, sollte mit Kakebo Erfahrungen machen. In Japan ist das Buch heute Bestandteil in fast jeder Familie.
Wir haben einige Kakebo-Ausgaben unter die Lupe genommen. Hier ist unser Testergebnis
Titel | ||||
Ausstattung | Schlicht und einfach ist dieses Kakebo eher nichts für das Auge. Es wirkt wie ein Buchhaltungstool. Ein Eintragsbuch, das wenig zu bieten hat. Eine Kakebo App erfüllt diesen Zweck auch. | Ansprechend mit farbigen Innenseiten macht es Freude, mit diesem Produkt zu arbeiten. Die Kategorien sind aus dem Original von 1904 entnommen. | Dieses Kakebo ist den Bedürfnissen moderner Menschen angepasst. Neben dem farbigen Innenleben gibt es Spartipps, wichtige Hinweise und eine moderne Kategorienbezeichnung. | Das Original ist natürlich besonders Reizvoll. In dieser Ausgabe in englischer Sprache erfährt man etwas über Motokos Philosophie des intelligenten Haushaltens. |
Extras | Für Anfänger ist die Methode erklärt. | Piktogramme, Spartipps und Zitate, die sich auf den Hintergrund von Kakebo beziehen, machen dieses Kakebo zu einem Begleiter auf dem Weg zu mehr Sparsamkeit. Es ist speziell für Menschen mit schmalem Budget entwickelt. Dieses Kakebo gibt es auch als Kakebo pdf. zum selbst Ausdrucken bzw. Bearbeiten am PC. | ||
Preis | 6,99 | 7,99 | 12,30 | 12,95 |
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