Virginia Woolf (1882 - 1941)

Virginia Woolf war eine britische Autorin, Essayistin und Verlegerin. Sie zählt zu den prägenden Autorinnen der klassischen Moderne. Neben zehn Romanen schrieb sie über 500 Essays, Rezensionen und zahlreiche Tagebücher. Feministische und gesellschaftskritische Themen machen sie zur Vorreiterin der 1968er Frauenbewegung.

Am 25. Januar 1882 wird Virginia Woolf als Adeline Virginia Stephen in London geboren. Sie wächst mit 4 Voll- und 4 Halbgeschwistern in einem gebildeten und privilegierten Elternhaus auf. Unterrichtet wird sie von Hauslehrern und ihrem Vater, dem Historiker und Schriftsteller Leslie Stephen.

Der Tod der Mutter stützt sie im Alter von 13 Jahren in tiefe Depressionen und einen psychischen Zusammenbruch, von dem sie sich nur schwer erholt. Manien, Psychosen und Depressionen werden sie das ganze weitere Leben begleiten. Immer wieder hat sie Wahnvorstellungen, hört Stimmen und kann während dieser Schübe nicht schlafen, essen und arbeiten.

Mit 21 Jahren ist sie Mitbegründerin der Bloomsbury Group. Die Künstler und Wissenschaftler dieses Zirkels trafen sich von 1905 bis zum Beginn des 2. Weltkriegs und hatten bedeutenden Einfluss auf Englands kulturelle Modernisierung. Für Virginia beginnt ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters, der sie zum zweiten Mal in eine psychische Krise stürzt, ein neuer Lebensabschnitt. Sie nimmt als aktives Mitglied an Diskussionen und Aktivitäten der überwiegend männlichen Mitglieder teil und befreit sich aus der Enge ihrer vom viktorianischen Zeitalter geprägten Frauenrolle.

Sie schreibt Essays und Literaturkritiken für verschiedene Zeitungen und unterrichtet am Morley College englische Literatur und Geschichte.

Durch Verbindungen der Bloomsbury Gruppe lernt sie den Juristen und Essayisten Leonard Woolf kennen. Sie heiraten am 10. August 1912. Im selben Jahr hat sie einen erneuten psychischen Zusammenbruch und unternimmt einen Suizidversuch.

Im Jahr 1917 gründen die Eheleute den Verlag "The Hogarth Press", in dem 1929 auch ihr bekanntestes Essay "Ein Zimmer für sich allein" erscheint.

Virginia Woolf hat mehrere homoerotische Beziehungen, die von ihrem Ehemann toleriert werden. Ihre Liebe zu der Schriftstellerin Vita Sackville-West thematisiert sie 1928 in ihrem erfolgreichen Roman "Orlando".

Anfang 1941 verschlechtert sich Virginia Woolfs Gesundheitszustand. Sie stürzt in tiefe Depressionen und befürchtet, wieder in Wahnvorstellungen abzugleiten. Am 28. März 1941 wählt Virginia Woolf den Freitod und nimmt sich im Fluss Ouse bei Rodmell das Leben.

Virginia Woolf gehört neben Gertrude Stein zu den bekanntesten und einflussreichsten Autorinnen der klassischen Moderne.


Im Film "Vita und Virginia - eine extravagante Liebe" wird eine der Liebesbeziehungen von Virginia Woolf auf romantische und einfühlsame Art dargestellt.  "Was Vita will, das bekommt Vita auch. Im London des Jahres 1922 hat sich die eigensinnige Schriftstellerin in den Kopf gesetzt, die berühmte Virginia Woolf zu verführen - obwohl beide verheiratet sind. Bald schon redet die ganze Stadt über die Affäre der beiden bekannten Frauen, die in die Familienresidenz von Vita einziehen." (Quelle: Amazon.de)


Berühmte Zitate von Virginia Woolf

„Worte sind wild, frei, unverantwortlich und nicht zu lehren. Natürlich kann man sie einfangen, einsortieren und sie in alphabetischer Reihenfolge in Wörterbücher stecken. Aber dort leben sie nicht.“



„Warum sind Frauen für Männer soviel interessanter als Männer für Frauen?“

„Wir wollen es nicht als selbstverständlich hinnehmen, dass das Leben sich voller in dem entfaltet, was man gewöhnlich für groß hält, als in dem, was man gewöhnlich für klein hält.“

„Die größte Klugheit einer klugen Frau besteht darin, ihre Klugheit nicht zu zeigen.“


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